5 Tage Barcelona und was man gesehen haben sollte 2 kommt nun doch etwas später. Es hat etwas länger gedauert, die vielen Bilder zu sichten und mich zu entscheiden. Auf der einen Seite möchte ich nicht die ‘üblichen’ Prospektbilder zeigen und auf der anderen Seite kommt man um einige einfach nicht herum.
Doch nun macht es euch gemütlich, holt euch einen Kaffee und genießt ein wenig Barcelona.
Tag 3 in Barcelona
Zur Sagrada Familia habe ich ja in meinem ersten Teil über Barcelona schon einiges erzählt. Wenn man dem Trubel, der um die Sagrada herrscht, erst einmal ein wenig entkommen möchte, sollte man unbedingt durch die gegenüberliegende Straße (Av.de Gaudi) zum Hospital de la Santa Creu i Sant Pau gehen.
Hospital Sant Pau
Entworfen wurde das 1904 eröffnete Hospital Sant Pau, wie es kurz genannt wird von Lluís Domènech i Montaner. Geschlossen und restauriert wurde es nach der Fertigstellung des neuen Krankenhauses 2009. Nach dem Trubel um die Sagrada Familia herum kommt man hier in eine absolute Oase der Ruhe und das mitten in Barcelona. Dieser Geheimtipp (noch) ist absolut sehenswert. Es ist unglaublich an was man vor über 100 Jahren schon gedacht hat, wenn es um die Versorgung von Patienten ging. Wichtig ist viel Licht, viel Luft, überall sind große Fenster zur Belüftung. Doch genauso wichtig ist die Farbe. Die Krankenzimmer waren in türkis, grün gehalten, um die Natur ins Krankenzimmer zu holen. Zwischen den einzelnen Stationen gibt es Pflanzen, jedoch fast ausschließlich Duftpflanzen, von Lavendel, über Zitruspflanzen bis zu Jasmin. Die einzelnen Stationen sind durch unterirdische Gänge verbunden, so dass man von überall zum OP-Trakt kommt, der in der Mitte der Anlage steht. Wenn man sich in der Anlage auf einen der Stühle setzt, die Augen schließt und einfach einmal tief einatmet….. ok, ihr wisst was ich meine. 😉 .
Auch für das Sant Pau habe ich übrigens die Eintrittskarten schon vorher im Internet gebucht.
Parc de la Ciutadella
Weiter ging es Richtung Wasser, damit meine ich Richtung Meer. Barcelona hat ja eine etwas außergewöhnliche Lage. Es wird im Norden und Süden durch einen Fluss begrenzt, im Westen durch die Berge und im Osten durch das Mittelmeer.
Der Parc de la Ciutadella ist neben dem Strand eine beliebte Erholungsoase für die Barcelonesen und natürlich auch die Touristen. Hier treffen sich Familien zum Picknicken, hier sitzen Studenten und lernen, Seifenblasenkünstler, Musiker, Slackliner, Tänzer…. alles ist hier zu finden. Ach ja, Tischtennis kann man hier auch spielen. Unser Sohn hat seinen Tischtennisschläger (diesmal zwei) immer dabei. Es gibt sogar eine App, wo in Barcelona überall Tischtennisplatten stehen. Herrlich, und dann noch bei traumhaftem Wetter. Ende Februar, Anfang März ist wirklich eine ideale Reisezeit für Barcelona. Es ist noch nicht überlaufen, und die Temperaturen sind frühlingshaft. So kann man den Tag gut ausklingen lassen.
Tag 4 Barcelona
Schon wieder lacht die Sonne und wir freuen uns, ich freue mich auf den Palo Alto Market, der heute als erstes auf unserer ToDo-Liste steht.
Palo Alto Market
Der Palo Alto Market liegt im Stadtteil Poblenou, also dem ‘neuen Dorf’. Poblenou liegt im nördlichen Bereich von Barcelona am Wasser. So kann man auch hervorragend nicht nur mit der Metro, sondern auch mit Fahrrädern direkt am Strand bis zum Palo Alto Market fahren. Es ist ein Food- und Designmarkt, der auf einem alten Fabrikgelände jedes 1. Wochenende im Monat stattfindet. Tja, das sollte man wissen. Da wir nicht an einem ersten Wochenende da waren, haben wir uns an der geschlossenen Tür die Nase platt gedrückt. Grrrr… man war ich enttäuscht. Doch für unseren nächsten Trip nach Barcelona ist klar worauf ich achten muss 😉
Strand in Barcelona
Da wir nicht weit vom Strand entfernt waren, sind wir zum Strand gegangen und haben dort erst einmal die Sonne, das Wasser (nur angesehen, nicht rein gegangen) und die laue Brise genossen.
(Zwei Bilder sind übrigens vom Mai 2014) Das verspätete Frühstück bestand aus einem großen Teller Krabben, hmmm lecker.
Eine Stadt am Meer hat einfach etwas. Gerade noch ist man durch die Straßen der Großstadt gelaufen und im nächsten Moment sitzt man am Strand und hält die Nase in die Sonne und die Füße in den Sand. Diesen herrlichen Sandstrand hat Barcelona den Olympischen Spielen 1992 zu verdanken. Damals wurde der gesamte Strandabschnitt neu angelegt und tonnenweise Sand aufgeschüttet. Der Strand ist übrigens sehr sauber, es gibt überall Toiletten und Papierkörbe.
Der Strand ist inzwischen in viele unterschiedliche Abschnitte eingeteilt, so dass Familien mit kleinen Kindern, genauso wie junge Leute ihren Spaß haben können. Auch sind die Strandabschnitte gut mit der Metro oder der Tram zu erreichen. Viele kleine Strandbars laden zum Verweilen und Schlemmen ein. Und überteuert sind sie auch nicht. Der Strand in Poblenou war kaum bevölkert. Je dichter wir gen Barceloneta kamen, desto voller wurde es am Strand. Was immer wieder auffällt, auch in den Strandbars… Wermuth ist das Ingetränk. Nein, ich habe es nicht getrunken. 😉
Barceloneta
In Barceloneta, dem alten Fischerdorf, haben wir den Tag ausklingen lassen. Es galt noch vor einigen Jahren als Stadtteil, den man nicht unbedenklich aufsuchen sollte. Heute ist es ein Stadtteil, in dem viele junge Leute und alte Barceloneser wohnen. Ein wenig hat es sich noch den Charakter eines Fischerdorfes bewahrt, doch auch hier wurde 1992 viel saniert. Barceloneta, der kleinste Bezirk Barcelonas liegt auf einer Halbinsel zwischen zwei Häfen. Hier kann man besonders gut Fisch essen.
z. B. in der Taverna Iberia bekommt man leckere Tapas und eine gute Sangria. Der Innenbereich ist nicht so ansprechend, doch im Außenbereich ist es herrlich.
Doch auch die wellenförmige Promenade zum Maremagnum, eines der größten Aquarien Europas, liegt hier. Auf dieser Promenade kann man übrigens auch gut ein Päuschen einlegen und seinen mitgebrachten Snack und ein Getränk zu sich nehmen.
Tag 5 in Barcelona
Oh je, der letzte Tag ist angebrochen. Die Zeit vergeht aber auch immer zu schnell, wenn man sich irgendwo so richtig wohl fühlt. Und ja, wir haben uns hier so richtig wohl gefühlt.
L’Eixample
Heute wollen wir uns mal einfach nur so treiben lassen, mit kleinen Zielen natürlich schon. 😉 Unser Quartier war ja im L’Eixample, was soviel heißt wie Erweiterung. Dieser Stadtteil gehört nicht mehr zum Altstadtbereich und ist großzügig mit vielen Alleen angelegt. Zu diesem Stadtteil gehört auch der Bereich Quadrat d’Or, wo sich die noblen Geschäfte und zwei von Gaudis bekanntesten Häusern, die Casa Millà und das Casa Batlló befinden. Auch der Miropark, der Torre Agba ( ein weithin sichtbarer Büroturm in Form einer Zigarre) und die Sagrada Familia sind in diesem Bezirk.
Nicht zu vergessen, unser Sohn wohnt in L’Eixample. Dies war auch der Grund, weshalb wir uns für diesen Bezirk entschieden haben. 🙂 Hier ist auch nicht mehr solch ein Trubel wie in der Altstadt. Es ist der größte Stadtteil Barcelonas und liegt westlich der Altstadtbezirke.
Gracià
Von hier aus haben wir uns erst einmal auf den Weg nach Gracià gemacht. Dieser kleine Stadtteil grenzt direkt an L’Eixample im Nord/Westen. Hat man die 6spurige Av.Diagonal endlich überquert, befindet man sich sofort in einer ganz anderen Welt. Wir waren sofort begeistert. Bisher war uns in Barcelona aufgefallen, dass die Häuser fast alle fünfstöckig sind., doch nun waren sie plötzlich nur noch maximal dreistöckig. Das verändert das Stadtbild sofort. Gracià ist ein kleiner Künstler- und Studentenstadtteil. Keine geraden Straßen mehr, dafür aber viele kleine Plätze. Man kann sich schnell verlaufen, was jedoch gar nichts macht, denn es ist soooo schön. Ich muss gestehen, dass ich solche Stadtteile besonders liebe.
Raval
Abends haben wir uns mit unserem Sohn im Raval getroffen. Dies ist eines der Altstadtviertel, das leider noch immer einen sehr schlechten Ruf hat. Zu Unrecht, wie wir finden. Es ist geprägt von Zuwanderern und daher sehr multikulturell. Sicherlich sind hier mehr Telefonläden als anderswo in Barcelona, doch auch viele kleine nette Geschäfte, wie z.B. das Carolina Blue, in dem man von Kleinmöbeln, über Lampen, Keramik, bis hin zu Kleidung alles findet. Vor dem Laden stehen viel Lavendeltöpfe in unterschiedlichen Größen. Der Laden hat mich sehr an Frankreich erinnert. Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe mir eine japanische (für mich französische) Schürze gekauft. In einem tolle Bleuton.
Wir wollten aber in die Carrer de Blai. Einmal richtig Tapas und Pintxos essen. Ich muss gestehen, dass ich ja nicht so der Fan von ‘weißen Tischdecken’ bin. Ich liebe die eher einfacher, ursprünglicheren Lokale. Eine Fußgängerzone mit Tapasbars rechts und links und in der Mitte Tische soweit das Auge reicht.. Eine riesige Tapasmeile. Und wie das duftet.
Was sind eigentlich Tapas und Pintxos. Tapas sind kleine Köstlichkeiten in Schälchen, warm oder kalt. Pintxos sind kleine aufgespießte Köstlichkeiten warm oder kalt. So unglaublich lecker. Die Tresen solcher Bars sind abends randvoll mit unterschiedlichen Sorten. Und sie werden immer wieder nachgefüllt. Man geht an die Bar, nimmt sich einen Teller und füllt sich auf. Dann geht man an seinen Tisch, bestellt sich etwas zu trinken und los geht es. Man kann immer wieder an die Bar gehen und sich Nachschlag holen. Abgerechnet wird am Schluss. Der Kellner zählt die Schälchen und die Holzstäbchen, die man auf dem Teller liegen gelassen hat. Je nach Farbe des Stäbchens kostet solch ein Pintxos zwischen 1,50€ und 3,50€. Leider habe ich davon keine Fotos. Es war ein so lustiger, fröhlicher Abend, dass ich ganz vergessen habe zu fotografieren. Nun hieß es Abschied nehmen von unserem Sohn, schnief, die Zeit geht so schnell vorbei.
Abschied
Eine letzte Nacht, Abschied von unseren beiden Vermieterinnen und schon geht es wieder zum Flughafen. Adiós Barcelona, es war eine quirlige, ereignisreiche, kulinarische, traumhafte Zeit mit Dir. Wir kommen auf jeden Fall wieder.
Nun ist mein Barcelona Artikel doch etwas länger geworden. Hoffentlich habt ihr euch zwischendurch noch eine zweite Tasse Kaffee geholt.
Vielleicht plant ihr ja auch einen Trip nach Barcelona und könnt einige Tipps verwenden.
Adiós und tschüss
Eure Sylke
PS: unbedingt probieren müsst ihr auch die Churoz, ein Spritzgebäck mit Puderzucker und, oder flüssiger Schokolade. Hmmmmm
liebe Sylke,
jetzt weiß ich, dass ich doch mal nach Barcelona muss … da war ich nämlich noch nie. Aber so wie es aussieht, lohnt sich diese Stadt total. Danke für deinen schönen Link bei meiner Blogparade #sonntagsglück und dieses wunderbaren Ausflug nach Barcelona. Lass’ es dir gut gehen!
herzlichst Katrin / soulsister meets friends
Moin liebe Katrin,
oh ja, Barcelona ist wirklich eine Reise wert. Eine Stadt am Meer, so kann man Beach und Kultur wunderbar verknüpfen.
Liebe Grüße
Sylke
Danke für den tollen Reisebericht und die Fotos, Sylke!
Ich hatte fast die Düfte der Stadt in der Nase 🙂 und die Präsentation des Gemüses ist ja wohl ohnegleichen!
Irgendwann werden wir sicher auch einmal dort sein dürfen. Hoffentlich erinnere ich mich dann an deine tollen Tipps!
Hallo Birgit,
vielen Dank.
Barcelona ist definitiv auch für ein verlängertes Wochenende schon eine Reise wert. Die Tipps kannst Du Dir ja jederzeit abschreiben. 😉
Dir noch ein schönes Wochenende
Sylke
Hallo Sylke,
dein Artikel über Barcelona ist wieder traumhaft geworden…und egal…ich brauchte weder einen zweiten Kaffee, noch ist mir sonstwie langweilig geworden!
Soo toll geschrieben…ja ich habe Lust bekommen, nach Barcelona zu fahren…vielen Dank für deine Stadtführung…fast meine ich, die köstlichen Tapas zu schnuppern.
Hab ein schönes langes Wochenende.
Liebe Grüße sendet
Irina
Moin Irina,
vielen lieben Dank. Ja, es lohnt sich auf jeden Fall.
Barcelona hat es mir inzwischen wirklich richtig angetan. Und es gibt noch einige Dinge auf meiner ToDo-Liste für Barcelona. Es ist wirklich so viel was man da entdecken kann.
Lieben Gruß und auch Dir ein tolles Wochenende
Sylke